Qualmen, bis der Richter kommt

In Neukölln hat eine Wirtin einen exklusiven Verein gegründet, um das Rauchverbot zu umgehen

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.

Marlies Lange will sich nicht beugen. »Ich habe wegen des Rauchverbots bereits im Februar den Verein Neuköllner Rauchstuben gegründet«, erzählt die Wirtin, die die »Neuköllner Stub'n« im Stadtteil Rixdorf betreibt. Sie will so das Rauchverbot in Gaststätten umgehen: Denn seit dem 1. Juli droht bei einem Verstoß Wirten ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Das kümmert Lange jedoch wenig. Weil fast 80 Prozent ihrer Gäste Raucher sind, drohe ihr ansonsten das wirtschaftliche Aus, das wiegt schwerer als jedes Bußgeld.

Clubmitglied Andy sitzt am Tresen in den »Neuköllner Stub'n« – und raucht.
Clubmitglied Andy sitzt am Tresen in den »Neuköllner Stub'n« – und raucht.

Die meisten kommen in die »Neuköllner Stub'n«, um Karten zu spielen oder Billard. Andere wollen gemütlich bei einem Bierchen Fußball im Fernsehen schauen. Gemeinsam wollen die meisten vor allem eins – rauchen. Ohne die Fluppen wäre nicht nur die Geselligkeit weg, sondern auch die Stammkundschaft, meint die Wirtin, die selber ebenfalls qualmt. »Det wäre allet nicht mehr möglich.«

Seit kurzem betreibt Lange ein Vereinslokal: 42 Mitglieder hat der Zusammenschluss bereits, Nichtmitglieder haben ke...


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