»Bitte melden Sie Verdächtige«

Japan probt zum G8-Gipfeltreffen den Ausnahmezustand

  • Sebastian Maslow, Sendai
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Inselstaat wurde für das Gipfeltreffen in eine gigantische Sicherheitszone verwandelt.

Regiert vom einstigen Feudalfürsten Masamune Date, war Sendai eines der Machtzentren des alten Japan. Auf halbem Weg zwischen Hokkaido und Tokio ist es heute eine bedeutende Provinzhauptstadt. Neben lokalen Delikatessen, wie dem in der Region gebrauten Sake, hat man die Besucher vor allem mit dem Erbe Dates in die Region gelockt. Seit Jahren wurde man in der Haupthalle des Bahnhofs von einer mächtigen Statue des einstigen Samurai empfangen, bis er vor einigen Monaten von seinem Sockel geholt und in eine nahe Kleinstadt verfrachtet wurde. Auf dem Sockel thront nun die Staatsgewalt des modernen Japan, nicht in Bronze, sondern in blauer Polizeiuniform. Neben dem kleinen Schild mit der höflichen Entschuldigung für das Verschwinden des alten Date prangt eine große weiße Tafel mit der Aufschrift »Sicherheitskontrolle wegen G8-Gipfel«.

Japans Staatsmacht ist nervös. Beim größten G8-Gipfel seit der Etablierung dieser Treffen 1975, an dem neben ...


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