Honduras blickt nach Süden
Beitritt zur Wirtschaftsgemeinschaft ALBA
Kleine Ereignisse haben oft große symbolische Bedeutung. Als ein derartiges Ereignis kann der außerhalb der Region fast unbemerkt gebliebene Beitritt des mittelamerikanischen Staates Honduras zur Bolivarianischen Alternative für Amerika (ALBA) gelten.
ALBA wurde 2005 von Venezuelas Staatschef Hugo Chávez als Gegenprojekt zur inzwischen gescheiterten, von den USA geförderten Gesamtamerikanischen Freihandelszone (FTAA) initiiert. Außer Venezuela gehörten der Wirtschaftsgemeinschaft bisher Bolivien, Kuba, Nicaragua und die Dominikanische Republik an.
Der Beitritt des knapp acht Millionen Einwohner zählenden Honduras, wo nach Schätzungen bis zu 80 Prozent der Bevölkerung an oder unterhalb der Armutsgrenze leben, war nicht selbstverständlich. Denn die regierende Liberale Partei ist keine ausgewiesen linke Kraft. Vielmehr stand sie, die das Land seit Anfang der 80er Jahre im Wechsel mit der Nationalpartei lenkt, bisher für einen USA-nahen Kurs. Präsident Manuel Zelaya, ein Agrarunternehmer, galt bei seinem Amtsantritt 2005 keineswegs als Sympathisant von Hugo Chávez.
Nun klingt er radikal: Wegen des ALBA-Beit...
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