Nicht stören

Jörg Meyer will Protest am richtigen Ort

  • Lesedauer: 1 Min.

Am Mittwoch wird das kürzlich auf einer Brache an der Spree gelandete UFO – genannt O2-World – eingeweiht. Nichts und niemand soll die schillernde Inszenierung stören, schon gar nicht Anwohner und Kritiker.

Die wollen der Angst vor steigenden Mieten und dem Ärger über mehr Durchgangsverkehr im Kiez Ausdruck verleihen. Jedoch: Der Platz vor der Halle ist schon besetzt, und die vierspurige Mühlenstraße ist zu schmal, sie muss für Rettungsfahrzeuge und Individualverkehr freibleiben. Die Polizei verbot also per Auflage die Abschlusskundgebung vor der Arena.

Doch genau da gehört sie hin und nicht – wie von der Polizei »angeboten« – auf eine Brache in 300 Meter Entfernung. Die Demonstration ist kein Selbstzweck, sondern entspringt einer von vielen Berlinern geteilten Unzufriedenheit. Das haben die anhaltenden Proteste und das erfolgreiche Bürgerbegehren gegen O2-World und Mediaspree gezeigt.

Wer eine so große Vergnügungsarena an einen Wohnkiez baut und sich nicht vorher mit der Kritik der Anwohner auseinandersetzt, lädt sich den Protest förmlich ein. Dass sich die Verantwortlichen dann auch mit dem Protest konfrontiert sehen müssen und sich nicht hinter fadenscheinigen Polizeiauflagen verstecken dürfen, kann man anscheinend nicht oft genug betonen.

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