Studenten sollen rübermachen

Sachsen wirbt im Westen um Abiturienten und trifft auf Vorurteile

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Weil es im eigenen Land bald nicht mehr genug Nachwuchs für Sachsens Hochschulen gibt, wirbt der Freistaat um westdeutsche Abiturienten – und muss dabei tief sitzende Vorurteile gegen den Osten überwinden.

Julian Taubert ist zu seinem Glück gezwungen worden. Dass er Medizin in Leipzig studiert, wurde bei der Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS) entschieden. Freiwillig ausgesucht hätte sich der junge Berliner den Studienort in Sachsen nicht: »Ich hatte viele Vorurteile«, sagt er. Die haben sich zerstreut. Jetzt lobt der Student den Zusammenhalt unter den Kommilitonen, günstige Altbauwohnungen und den Umstand, dass er in Sachsen keine Studiengebühren bezahlen muss: »Ich bin sehr positiv überrascht.«

Es sind Geschichten wie diese, die Werber aus Sachsen demnächst zuerst an bayrischen Gymnasien und später auch in anderen West-Bundesländern erzählen werden. Ihr Ziel ist es, Abiturienten nach Sachsen zu locken. Im Freistaat, so die Botschaft, gibt es gut ausgestattete Hochschulen – denen aber der Nachwuchs im eigenen Land ausgeht. Noch legen 20 000 Sachsen pro Jahr das Abitur ab. Im Jahr 2012, sagt Wissenschaftsministerin Ev...


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