Freie Türwahl

Bernd Kammer dankt dem Polizeipräsidenten

  • Lesedauer: 1 Min.

Polizeipräsidenten sollten öfter Bus oder U-Bahn fahren, so wie es jetzt Berlins oberster Polizist getan hat. Der Fortentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs könnten dadurch wichtige Impulse gegeben werden.

Dieter Glietsch jedenfalls hat in Begleitung einiger diskreter Herren, die keine Fahrkartenkontrolleure waren, die gefährlichsten U-Bahn- und Buslinien getestet und ist zu verblüffenden Erkenntnissen gekommen. Beispielsweise der, dass die Gewalt gegen Busfahrer gewissermaßen BVG-hausgemacht ist. Glietsch ist nämlich aufgefallen, dass die Übergriffe gegen Busfahrer angestiegen sind, seit die BVG den Einstieg nur noch über die vordere Bustür erlaubt. Na klar, die Drängelei vor der einen Tür schafft Frust, der als erstes den Busfahrer trifft. Und dann will er auch noch das Ticket sehen.

Die BVG hatte die freie Türwahl 2004 abgeschafft, um das Schwarzfahrerproblem in den Griff zu bekommen. Busfahrer müssen seitdem auch die Tickets kontrollieren. Geld sparen und gleichzeitig Sicherheit garantieren, das funktioniert nicht, begründet Glietsch seinen nicht nur fahrer-, sondern auch fahrgastfreundlichen Vorschlag.

Auch die Grünen sind begeistert. Und setzten noch eins drauf: Sie wünschen sich mehr mitreisende Uniformträger in Bussen und Bahnen, um mehr Sicherheit zu schaffen. Das sollte sich auch Glietsch zu Herzen nehmen – er war in Zivil unterwegs.

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