Kampf um die Wahrheit

Linke Regierungen in Lateinamerika mit privaten Medienkonzernen im Dauerkonflikt

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Für Luis Britto befindet sich Venezuela in einer Schlacht. »Mit dem dritten Jahrtausend ist Venezuela in einen medialen Krieg eingetreten, dessen Ziel letztlich die Eroberung der größten Erdölreserven der Erde ist«, sagt der Journalist und Sozialwissenschaftler. Beide Konfliktparteien stehen im eigenen Land: die gewählte Regierung von Präsident Hugo Chávez auf der einen Seite, die privaten Pressekonzerne auf der anderen. Oder, wie Britto es beschreibt, die Medien einerseits, die Politiker als Mediatoren des mehrheitlichen Willens andererseits: »Die Ablösung dieser Mediatoren wird von den Medien forciert, die sich dadurch selbst in politische Akteure verwandeln. Sie lassen einen virtuellen Parallelstaat entstehen«.

Was sich zunächst nach einer medientheoretischen Debatte anhört, hat in Venezuela konkrete Hintergründe: Als rechte Militärs und Unternehmer im April 2002 zu einem Staatsstreich gegen die linksgerichtete Regierung ansetzten, w...


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