Anders gedenken – nur wie?
Die radikale Linke sucht nach einer spezifischen Gedenkkultur
Gedenkpolitik ist ein umkämpftes Feld, denn Erinnerung verändert sich ständig. Auf einer Konferenz am Wochenende wurde diskutiert, was linksradikales Gedenken sein könnte.
Offizielles Gedenken hat meist eingespielte Rituale. Ob in der Kirche, ins Gebet versenkt oder mit Trompete und Paukenschlag beim Niederlegen von Kränzen. Ob durch eine Minute Schweigen oder einen bewegt gesprochenen Nachruf. 70 Jahre nach dem Schrecken der Reichspogromnacht stellten sich die TeilnehmerInnen einer Konferenz in Berlin die Frage, was ist linksradikales Gedenken und – dies sei schon vorweg genommen – fanden keine Antwort.
Symptomatisch erscheint die Geschichte einer Reise von AntifaschistInnen nach Griechenland. An dem Gedenkstein eines Wehrmachtsmassakers wollte die kleine Gruppe de Opfer gedenken. Doch erst als sie dort ankamen, stießen sie plötzlich auf die bange Frage: Wie wollen bzw. können wir überhaupt gedenken? Verbunden mit dem Gefühl, dazu als Linksradikale, als die sie sich verstehen, keine Formen zu haben.
Linksradikales Gedenken? Gibt es das überhaupt? Meist funktioniert die Intervention von Linken ...
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