ThyssenKrupp-Manager müssen vor Gericht

Italien: Großbrand hat juristisches Nachspiel / Bürgermeister spricht von »historischer Entscheidung«

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am 15. Januar 2009 beginnt in Italien ein spektakulärer Prozess gegen ThyssenKrupp-Manager wegen eines Großbrands im Werk Turin.

Tötung mit bedingtem Vorsatz – so lautet die Anklage gegen den Vorstandsvorsitzenden von ThyssenKrupp in Italien, Harald Espenhahn. Totschlag wird weiteren fünf Spitzenmanagern vorgeworfen. Es geht um einen Brand am 6. Dezember 2007 im Werk Turin. Sieben Arbeiter kamen dabei ums Leben. Bei der Verkündung der Anklage brachen die Angehörigen der Opfer in Jubel aus.

»Ich verstehe natürlich den Enthusiasmus der Verwandten. Wir alle hatten Angst, dass ein Arbeitsunfall mal wieder als Schicksal abgehandelt werden würde«, sagt Antonio Boccuzzi, der einzige Arbeiter, der den Brand an der Linie 5 überlebte. »Aber trotzdem würde ich nicht von einem Sieg sprechen. Ich versuche, mit der Erinnerung an die Tragödie zu überleben. Dabei helfen mir ein Psychiater und Antidepressiva. Das Trauma habe ich noch nicht überwunden.« Boccuzzi sitzt heute als Abgeordneter für die Demo...


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