Ergebnis eines enfesselten Kapitalismus

  • Sahra Wagenknecht
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

»Privat vor Staat« hat ausgedient. Die gleichen Profitlobbyisten, die uns seit Jahren das neoliberale Mantra freier Märkte vorgebetet haben, nehmen den Staat heute ohne auch nur ein Gefühl von Peinlichkeit in die Pflicht. Den Aufschlag machte der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der schon im März 2008 staatliche Interventionen ins Finanzsystem mit der Begründung einforderte, er glaube nicht mehr an die Selbstheilungskräfte des Marktes. Ganz im Trend propagiert seither auch das Handelsblatt, dass »der Kapitalismus ... zurzeit nur mit Hilfe des Staates überleben« kann.

Wenn die Konzernlobby pfeift, sind Merkel und Steinbrück natürlich zum Tanz bereit. Nach dem 500-Milliarden-Euro-Rettungsschirm zum Aufpäppeln maroder Banken steht jetzt die Autoindustrie auf der Matte. Besonders existenziell ist die Not beim Autobauer Opel, der von seiner nahezu insolventen Konzernmutter General Motors in den Untergang gerissen werden könnte. 27 000 Ar...


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