Alba wie im Rausch

Berlins Basketballer bezwingen Istanbul

  • Benjamin Siebert
  • Lesedauer: 3 Min.

Als Alba-Guard Immanuel McElroy wenige Minuten vor der Schlusssirene mit einem spektakulären Dunking die Weichen endgültig auf Sieg stellte, glich die neue Arena am Berliner Ostbahnhof einem Tollhaus. Der deutsche Meister Alba Berlin wahrte mit dem 72:63 (27:30)-Erfolg gegen Fenerbahce Istanbul am siebten Spieltag der Euroleague nicht nur seine Chance auf das Erreichen der Top-16-Runde, sondern baute in der neuen Festung auch die makellose Heimbilanz aus. »Im Laufe der zweiten Halbzeit sind wir von den Zuschauern angetrieben worden und haben uns in einen Rausch gespielt. Es war ein Basketballfest vor einer außergewöhnlichen Kulisse«, sagte Sportdirektor Henning Harnisch nach dem neunten Sieg im neunten Heimspiel.

Auch Berlins Trainer Luka Pavicevic fiel eine Last von den Schultern: »Nach vier Auswärtsniederlagen standen wir unter enormen Druck, aber wir haben darauf exzellent reagiert. Dieser Sieg hält uns im Rennen«, sagte der Serbe. Beste Werfer vor 13 189 begeisterten Zuschauern waren Ansu Sesay mit 17 und McElroy mit 16 Punkten. Durch den dritten Saisonsieg in der europäischen Königsklasse liegen die Albatrosse in der Gruppe C weiter auf dem fünften Platz. Die vier Besten kommen weiter.

Einziger Wermutstropfen war am Dienstagabend der am Ende leichtfertig verspielte Gewinn des direkten Vergleichs mit den Türken. Istanbul hatte das Hinspiel gegen Alba ebenfalls mit neun Punkten Vorsprung gewonnen. Pavicevic sah dies aber nicht so tragisch: »Fenerbahce ist ein Spitzenteam. Deshalb sollten wir uns nicht ärgern, dass wir nur mit neun Punkten Unterschied gewonnen haben.« Am Ende der Gruppenphase entscheidet nun bei Punktgleichheit zwischen den beiden Teams das Korbverhältnis.

Euroleague, Gruppe C:

Alba Berlin - Fenerbahce Istanbul 72:63 (27:30), Tau Cerámica Vitoria - Olimpija Ljubljana (n.Red.), Joventut Badalona - Virtus Rom (heute).

1. Virtus Rom 6 5 1 11

2. Tau Cerámica Vitoria 6 4 2 10

3. Fenerbahce Istanbul 7 3 4 10

4. Alba Berlin 7 3 4 10

5. Joventut Badalona 6 3 3 9

6. Olimpija Ljubljana 6 1 5 7

Während Alba jubelte, mussten die anderen deutschen Teams im Eurocup am dritten Spieltag Rückschläge hinnehmen. Die Artland Dragons Quakenbrück kassierten mit 67:84 beim spanischen Spitzenklub Pamesa Valencia ihre zweite Niederlage. Brose Baskets Bamberg musste sich beim belgischen Vertreter Spirou Charleroi mit 62:64 bereits zum dritten Mal geschlagen geben. Beide Mannschaften sind nun in ihren Gruppen Tabellenletzter. Für die Bamberger hatte auch Nationalspieler Demond Greene mit 20 Punkten die erneute Europapokal-Pleite nicht verhindern können.

In der EuroChallenge, der dritten Kontinentalklasse, unterlagen derweil die Skyliners Frankfurt zu Hause mit 58:66 BC Kiew. Einzig die EWE Baskets Oldenburg sorgten mit dem 88:81 bei Hapoel Jerusalem für ein Erfolgserlebnis und verschafften sich mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel eine gute Ausgangsposition für das Weiterkommen. sid

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal