Im »Paradies – notgedrungen«

Vor 75 Jahren wurde Sanary sur Mer an der französischen Küste ein Fluchtort für deutsche Emigranten

  • Manfred Mayer
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.
Die roten Klippen lagen an Thomas Manns täglichem Spazierweg
Die roten Klippen lagen an Thomas Manns täglichem Spazierweg

Wollen Sie nicht herunterkommen? Sie können bequem bei uns wohnen, und Marta wird Sie sachgemäß verpflegen. Zur Zeit ist Heinrich Mann hier, Toller, Kantorowicz, Marcuse, Huxley und sonst allerhand …«. Lion Feuchtwanger lud Brecht nach einem ersten Besuch 1933 Jahr für Jahr wieder ein, ihn in Sanary sur Mer zu besuchen. Feuchtwanger konnte mit einer erlesenen Gesellschaft werben, die sich vor nunmehr 75 Jahren auf der Flucht aus Nazideutschland in Sanary sur Mer, zwischen Marseille und Toulon, eingefunden hatte. Brecht kam gern, wenngleich in seinen Briefen an Helene Weigel Sanary als der »langweilige Ort am Mittelmeer«, aber immerhin »erträglich bis auf die scheußliche Ansichtskartenlandschaft« erscheint.

Wer heute nach Sanary reist, erlebt eine schöne, beschauliche Kleinstadt am Meer, die zu ihrem Glück die Betonier- und Bauwut der sechziger und siebziger Jahre an der Côte d’Azur einigermaßen unbeschadet überstanden hat. D...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.