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Zu kurzer Atem

Handball-EM der Frauen: Deutschland am Ende nur Vierter

  • Alexandra Fischer
  • Lesedauer: 3 Min.

Kopflos und völlig verunsichert haben die deutschen Handballerinnen ein bronzenes Happy-End bei der EM in Mazedonien verspielt. Einen Tag nach dem bitteren 29:32 im Halbfinale gegen Spanien verlor die Mannschaft von Bundestrainer Armin Emrich auch das »kleine Finale« gegen Weltmeister Russland 21:24 (11:17) und musste sich wie schon bei der EM 2006 mit dem vierten Platz zufrieden geben.

Statt Jubel über die nächste Medaille nach WM-Bronze 2007 in Frankreich gab es vier Monate nach dem desolaten elften Platz bei den Olympischen Spielen in Peking phasenweise fast schon Auflösungserscheinungen und wieder nur Tränen. Silber von der Turnierpremiere 1994 im eigenen Land bleibt damit die einzige EM-Medaille einer DHB-Auswahl.

»Es tut weh, wenn man mit zwei Niederlagen aus einem eigentlich guten Turnier gehen muss«, sagte Armin Emrich, wollte aber vor allem Positives aus Skopje mitnehmen: »Die Mannschaft hat sich nach Peking zurückgemeldet und gezeigt, was in ihr steckt.« Vor allem steckte den Deutschen gegen die neu formierte russische Mannschaft noch die Spanien-Pleite in Köpfen und Armen.

Einzig Stefanie Melbeck, die für die verletzte Rekordtorschützin Grit Jurack von Rechtsaußen auf Halbrechts rückte, übernahm trotz eines Nasenbeinbruchs Verantwortung und war mit sechs Toren beste deutsche Werferin. Jurack hatte gegen Spanien einen Fingerbruch erlitten und war schon wieder daheim, als ihre Teamkolleginnen auch Bronze verpassten. Geschlagene 13 Minuten blieb das deutsche Team ab der 15. Minute ohne eigenen Treffer. Aus einem 8:9-Rückstand wurde ein 8:17, ehe Melbeck endlich wieder einen Ball im Tor unterbringen konnte. Im zweiten Durchgang erwachte zumindest der Kampfgeist wieder, doch entscheidend heran kam die deutsche Mannschaft gegen die nicht übermächtigen Russinnen nicht mehr. Zum Abschluss der Hauptrunde hatte Deutschland das Duell noch mit 27:22 für sich entschieden. sid

Resultate: Finale: Spanien - Norwegen n. Red., Platz 3: Russland -Deutschland 24:21 (17:11), Platz 5: Rumänien - Kroatien 36:33 n.V., Halbfinale: Spanien - Deutschland 32:29 (12:13) Norwegen - Russland 24:18 (12:7).

In den Qualifikationsspielen für die WM 2009 in China (28. November bis 13. Dezember) muss das deutsche Team im Juni gegen

Serbien antreten. Die direkte Qualifikation wurde durch die EM-Halbfinal-Niederlage verpasst.

1. Männer-Bundesliga
16. Spieltag: THW Kiel - TuSEM Essen 43:23 (20:11), HSG Nordhorn - SG Flensburg-H. 31:30 (16:14), TBV Lemgo - GWD Minden 24:21 (16:13), TSV Dormagen - Rhein-Neckar Löwen 23:35 (12:14), Großwallstadt - Stralsunder HV 38:22 (16:11), HSV Hamburg - MT Melsungen 32:30 (16:12).

1. THW Kiel 15 540:402 29:1

2. TBV Lemgo 16 487:420 27:5

3. SC Magdeburg 15 446:396 23:7

4. SG Flensburg-H. 15 502:431 21:9

5. HSV Hamburg 15 457:424 21:9

6. FA Göppingen 15 440:399 19:11

7. Rhein-Neckar L. 15 496:439 18:12

8. Gummersbach 15 456:452 18:12

9. Füchse Berlin 15 457:463 16:14

10. HSG Nordhorn 16 504:469 15:13

11. Großwallstadt 16 493:482 12:20

12. HSG Wetzlar 15 405:420 11:19

13. MT Melsungen 16 515:535 11:21

14. GWD Minden 15 397:457 10:20

15. Balingen-Weilst. 16 414:468 8:24

16. TSV Dormagen 16 397:483 8:24

17. Stralsunder HV 16 414:555 4:28

18. TuSEM Essen 16 423:548 3:29

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