Warten auf Obama – Kuba ohne Illusionen
Die sozialistische Karibikinsel hofft auf moderat verbesserte Beziehungen zu den USA
Der gewählte Präsident der USA, Barack Obama, baut seine Mannschaft zusammen. Er ist der elfte, mit dem es das revolutionäre Kuba zu tun bekommen wird. Ein halbes Jahrhundert haben zehn Vorgänger – mit Ausnahme des Light-Präsidenten James Carter – außer der direkten militärischen Intervention ihrer regulären Streitkräfte nichts unversucht gelassen, um den kleinen Nachbarn zu zerfetzen.
Die Blockadegesetze werden begleitet von mehr als 200 Dekreten, die zum Teil Gesetzeskraft haben und nur vom Kongress oder vom Präsidenten selbst annulliert werden können. Und nicht etwa mit einem Federstrich, sondern nach einem langwierigen Marsch durch die Institutionen. Alle sind miteinander verhakt, alles ist betroffen, zugemauert, eingeschränkt: Handel, Kreditvergabe, Warenaustausch mit Drittländern, Kauf von überlebenswichtigen Medikamenten, Frachtraten, diplomatische Beziehungen zu anderen Ländern, wissenschaftliche, soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten.
3000 Tote durch KonterrevolutionäreEin Sondergesetz aus dem Jahre 1966 räumt allen Kubanern und nur ihnen das Recht ein, in den USA zu bleiben, sobald sie – wie auch immer – deren Territorium betreten haben. (Der Menschenhandel florierte vor allem, wenn es sich um gut ausgebildete Fachkräfte handelte; Kubaner, die das auf dem Subkontinent einzigartige Bild...
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