Schleichendes Aus für Manilas Landreform

Großgrundbesitzer blockieren erfolgreich die Neuverteilung / Soziale Unruhen werden befürchtet

  • Gisela Dürselen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine grundlegende Landreform zugunsten der Landlosen und Kleinbauern wird auf den Philippinen auf die lange Bank geschoben, die bestehende Landreform CARP jedoch um sechs Monate verlängert. Manche Beobachter befürchten nun soziale Unruhen.

Die Forderung der philippinischen Kleinfarmer, die im Sommer für eine tief- greifende Landreform demonstrierten, blieb ungehört.
Die Forderung der philippinischen Kleinfarmer, die im Sommer für eine tief- greifende Landreform demonstrierten, blieb ungehört.

Sechs Monate lang haben sich die philippinischen Politiker Zeit gelassen, um über das endgültige Schicksal der Landreform CARP zu entscheiden. Zwei Wochen vor dem Stichtag am 31. Dezember, am letzten Sitzungstag vor der Weihnachtspause, einigten sich Kongress und Senat unter dem Vorsitz von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo auf eine lauwarme Resolution: Die Landreform CARP wird um sechs Monate bis Ende Juni 2009 verlängert, allerdings ohne die von Farmerverbänden angemahnten Reformen. Privatland soll in Zukunft nur noch mit Zustimmung der Großgrundbesitzer angekauft und verteilt werden.

Eine Landverteilung, die vom Gesetz garantiert wird und notfalls auch gegen den Willen der Großgrundbesitzer stattfindet, gilt als »Herz und Seele« der philippinischen Landreform. Dass fortan die Landvergabe vom guten Willen der Großgrundbesitzer abhängen soll, empört Tausende von landlosen Farmern. Landreform-Experte und Ökonomie-Professor Dr. Arsenio...


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