Eimerweise Konsenssoße

  • Brigitte Zimmermann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Manchmal stelle ich mir vor, Ahnungslosen die Lage in Deutschland erklären zu müssen. Fängt man mit der Exportweltmeisterschaft an und der angeblich größten Partymeile der Welt, die wir am Brandenburger Tor unterhalten? Oder mit der wachsenden Zahl armer Kinder, den vielen Rettungspaketen und der Prophezeiung der Kanzlerin, dass 2009 ein Jahr der schlechten Nachrichten werden wird? Allerdings trug sie diesen Kassandra-Ruf mit der größten ihr möglichen Inbrunst vor, so dass man wieder eines dieser wendigen Spielchen vermuten muss: mit instinktivem Blick auf Umfragewerte viel Schlechtes voraussagen, um im Wahljahr 2009 jede nicht allzu üble Nachricht als Beleg großer Staatskunst darzustellen und die Weise aus dem Abendland zu geben.

Leider glänzte die Staatskunst in der Weihnachtsrede von Horst Köhler ebenso durch völlige Abwesenheit wie in der Silvesteransprache der Kanzlerin. Es wären Gelegenheiten gewesen. Aber die Kanzlerin verniedli...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.