Die Lebenden und die Toten von Treuenbrietzen

Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sowjetische Soldaten wegen Erschießungen im April 1945

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.
Freier Blick auf den Heldenhain nach der Umgestaltung des sowjetischen Ehrenfriedhofs davor
Freier Blick auf den Heldenhain nach der Umgestaltung des sowjetischen Ehrenfriedhofs davor

Helmut Päpke zeigt auf die Namen der toten Soldaten. Der 74-Jährige steht auf dem Triftfriedhof von Treuenbrietzen. Hier sind Deutsche begraben, die im April 1945 ihr Leben verloren. Einmal im Jahr legt Päpke Blumen hin. »Ich habe sie noch gesehen.« Junge Männer – manche in Wehrmachtsuniformen, andere in der Kluft des Reichsarbeitsdienstes – marschierten durch einen Vorort der Stadt. »Ihr könnt bald in eure Wohnungen zurück«, behaupteten sie in dem unsinnigen Gefühl eines nahen Sieges. Doch wohin hätten Päpkes gesollt. Sie waren ausgebombt.

Auf dem Triftfriedhof liegen auch Zivilisten, erschossen am 23. April 1945 von sowjetischen Soldaten. Deswegen ermittelt jetzt die Potsdamer Staatsanwaltschaft. Ein »Forum zur Aufklärung und Erneuerung« hatte Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft bat russische Stellen um Hilfe. Eine Antwort ist bislang nicht eingetroffen, sagt Sprecher Christoph Lange.

Das historische Ereignis passte...


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