Viel Arbeit für Havannas Protokoll

In Kuba geben Lateinamerikas Staatsoberhäupter einander die Klinke in die Hand

  • Leo Burghardt, Havanna
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Funktionäre des kubanischen Protokolls haben seit Monaten alle Hände voll zu tun. Besuche der Präsidenten Brasiliens, Venezuelas und Boliviens sind fast schon zur Routine geworden. Zu Beginn des Jahres flog Panamas Präsident Martín Torrijos ein – wie die anderen Gäste in Begleitung von Vertretern der Ressorts Biotechnologie, Landwirtschaft, Informatik, Erdöl, Gesundheit, Sport und Technologie.

Der Name Torrijos hat in Kuba einen guten Klang: Omar Torrijos, der Vater des heutigen panamaischen Präsidenten Martín, General und ebenfalls Staatschef, hatte als einer der ersten Lateinamerikaner wieder diplomatische Beziehungen zur boykottierten Insel aufgenommen. 1977 brachte er mit USA-Präsident Jimmy Carter einen neuen Vertrag über den Panamakanal zustande, der erstmals Panamas Souveränität bestätigte. Und er kanzelte die Kuba-Blockade vor dem UNO-Sicherheitsrat als »kriminell und zum Scheitern verurteilt« ab. Wenig später, 1981, kam er bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben.

Nach Martín Torrijos begrüßten die Kubaner den Präsidenten Ecuadors, Rafael Correa, der mit klugen Reden, zugeschnitten auf die jeweilige Hörerschaft, und seiner ungezwungenen Art zum Liebling der Kubaner wurde. Correa ist Absolvent der Katholischen Universität von Guayaquil und machte seinen Doktor in Ökonomie an der Universität von Illinois. Als Ök...


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