Gaspoker Putins mit Timoschenko in Moskau

Auch der interne Machtkampf in der Ukraine hatte den Streit mit Russland eskalieren lassen

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit von Müdigkeit gezeichneten Gesichtern traten die Regierungschefs Russlands und der Ukraine – Wladimir Putin und Julia Timoschenko – in den frühen Morgenstunden des Sonntags in Moskau vor die Presse, um das Ende des über zweiwöchigen Gasstreits zwischen Moskau und Kiew zu verkünden.

Demzufolge einigten sich beide Seiten sowohl für russische Gaslieferungen an die Ukraine als auch für deren Durchleitung nach Europa auf »europäische Preise«. Diese folgen der Entwicklung der Ölpreise und liegen momentan bei durchschnittlich 450 Dollar pro 1000 Kubikmeter. Für das laufende Jahr, so Putin, werde Russland der Ukraine einen Rabatt von 20 Prozent gewähren. Dafür verzichte Kiew im gleichen Zeitraum auf die Erhöhung der Transitgebühren. Gegenwärtig zahlt Gasprom der Ukraine für die Durchleitung von 1000 Kubikmetern pro 100 Kilometer 1,75 Dollar, den EU-Staaten dagegen mindestens drei. Lieferabkommen und Transitprotokoll sollen an diesem Montag von Gazprom und dem ukrainischen Staatskonzern Naftogaz unterzeichnet werden. Unmittelbar danach, so Timoschenko, werde das Gas Richtung Westen gepumpt.

Den Feinschliff beider Dokumente hatten Timoschenko und Putin am Sonnabend in zwei Verhandlungsrunden besorgt, die insgesamt fast zwöl...


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