Ehepartner nur dritte Wahl

Sachsens CDU bandelt mit FDP an / Tillich erhält fast 99 Prozent

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die »Vernunftehe« von CDU und SPD in Sachsen steht vor der Scheidung. Sieben Monate vor der Landtagswahl bandelt die Union, die Regierungschef Tillich mit einem DDR-Ergebnis zum Spitzenmann wählte, mit der FDP an.

Viele Ehen werden im siebten Jahr geschieden; das Politbündnis von CDU und SPD in Sachsen soll, geht es nach dem Willen des dominanten Partners, bereits nach fünf Jahren beendet werden. »Das ist kein Modell für die Zukunft«, sagte Michael Kretschmer, der Generalsekretär, vor einem Parteitag am Samstag, auf dem Ministerpräsident Stanislaw Tillich trotz der jüngsten Debatte um seine DDR-Vergangenheit mit einem DDR-Ergebnis zum Frontmann für die Landtagswahl am 30. August ernannt wurde: Er erhielt 98,95 Prozent; nur zwei von 189 Delegierten versagten ihm die Stimme.

Offiziell strebt die Union im Freistaat an, nach fünf Jahren ungeliebter Koalition endlich wieder allein bestimmen zu können: »Wir wollen und wir können allein regieren«, sagte Tillich. Über 14 Jahre hinweg war die CDU unter Kurt Biedenkopf alleiniger Herr im Hause. Unter Nachfolger Georg Milbradt brach die CDU aber 2004 um 1...


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