Loyalität trotz Terrors

»Bent – Rosa Winkel« im Jüdischen Theater Bimah

Am Ende der Voraufführung verbeugen sich die zwei Hauptdarsteller mit verweinten Augen. Kein Wunder, dass sie sich nur schwer aus ihren Rollen lösen können, so bewegend und aufwühlend ist die neueste Inszenierung im Jüdischen Theater Bimah geraten. »Bent – Rosa Winkel« ist nicht einfach ein KZ-Drama, sondern stellt die uralte Frage, wie weit sich ein Mensch verbiegen lässt, um zu überleben.

Eine Frage, mit der Regisseur und Intendant Dan Lahav weit über den Antisemitismus-Wahn der Nazis hinausgreift, auch wenn das am Broadway uraufgeführte und später verfilmte Stück zur NS-Zeit spielt. Denn der Protagonist ist kein Jude. Im Berlin der 30er Jahre genießt der schwule Max sein Leben in vollen Zügen, lässt sich von seinem Freund Rudi, einem Tänzer, aushalten und verkauft ansonsten etwas Kokain.

Mit den Ausschweifungen ist es vorbei, als die beiden nach dem Röhm-Putsch fliehen müssen. Obwohl er sich hart und lieblos gibt – ganz ...


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