Die Intensivstation

Y. Ashkenazy erzählt vom Nahost-Konflikt

  • Benjamin Jacob
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nein, Yiftach Ashkenazy (Foto: OV-Z.A.P.) bietet keine erbauliche Lektüre: In seinen Texten fließt Blut, Autos und Menschen brennen, es wird getötet, gequält, vergewaltigt. Mit seiner derben Art, die Lage im Heimatland Israel zu beschreiben, hat sich der junge Autor rasch einen Namen gemacht. 2005 erschien sein erstes Buch auf Deutsch, nun liegt das zweite vor, ein Band mit sechs Erzählungen. Ashkenazy zeichnet immer dieselben Figuren: traumatisiert von Gewalt.

Der Luchterhand-Verlag wirbt mit kleinen Hymnen, Kritiker-Zitaten. Ashkenazy, 1980 geboren, schreibe »vielleicht die kühnste Prosa, die in den letzten Jahren im Hebräischen erschienen ist«, sein Stil sei »poetisch und sachlich zugleich«. Das Lob verwirrt. Denn einige Kurzgeschichten sind eher Konfektionsware, manche arg plakativ.

Lesenswert (trotz der Makel) ist die 130 Seiten lange Erzählung »Bett Nummer sechs«, eigentlich ein Reigen von Texten, um einen Punkt kreisend: ein Kra...


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