»Bald sind wir alle Sozialisten«

Beim Weltsozialforum wird mit viel indigener Beteiligung über alternative Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle diskutiert

  • Gerhard Dilger, Belém
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Mehr denn je stehen indigene Völker im Mittelpunkt des Weltsozialforums. Ihr Stellenwert wurde durch den Panamazonientag am Mittwoch unterstrichen. Generell wird über nachhaltige und gerechte Alternativen zum Kapitalismus diskutiert – nicht nur das Amazonasgebiet betreffend.

Ein süßlicher Duft zieht über die Menschenmenge. Ein stämmiger Mann geht im Kreis und schwenkt eine Blechdose als Weihrauchkessel. Er hat ein rotes Baumwolltuch mit bunten Stickmustern zu einem Turban gebunden, ein weiteres als Gürtel unter dem weißen Hemd. In der Mitte des Kreises brennt ein Haufen becherförmiger Rindenstücke, auf denen ein Bund gelber Kerzen liegt.

Eine schwarze Rauchwolke steigt empor, die Tropensonne brennt. Während der Zeremonienmeister auf Spanisch die guten Geister beschwört, stehen ihm Schweißperlen im Gesicht. Schauplatz des Feuerrituals ist der Campus der Bundesuniversität von Pará im brasilianischen Belém. Auf dem Weltsozialforum hat der Maya-Schamane Leopoldo Méndez den Panamazonientag eröffnet.

Mehr denn je stehen indigene Völker im Mittelpunkt des globalisierungskritischen Großereignisses. Um die zweitausend Indígenas aus ganz Amerika sind in die Millionenstadt am Amazonasdelta gekommen, die meisten von i...


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