Ein trauriges Frühlingsfest

In China fehlen Millionen Arbeitsplätze / Hochschulabsolventen finden häufig keine Stellen in den Großstädten mehr

  • Anna Guhl, Peking
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In China wird es auch für gut ausgebildete junge Menschen immer schwieriger, eine Arbeitsstelle und damit ein Einkommen zu erhalten.

Han ist in diesem Jahr früher in sein Dorf zurückgekehrt als sonst, um das traditionelle Frühlingsfest Ende Januar daheim zu verbringen. Ungetrübte Freude will nach all den Monaten weit ab von der Familie nicht aufkommen. Sein Unternehmen wurde geschlossen, nachdem die Aufträge ausblieben. Wo er nach dem Fest den Unterhalt für Frau und Kind erarbeiten kann, weiß Han noch nicht. In die Stadt muss er vorerst nicht zurück. Gleich ihm haben mehr als 20 Millionen Wanderarbeiter in den vergangenen Wochen die Küstenregionen in Richtung Heimat verlassen. Knapp 40 Prozent von ihnen werden in ihren Heimatorten bleiben. Doch auch hier werden sie kaum Arbeit finden. Vielfach sind Ackerflächen bereits neuen Ansiedlungen und Gewerbeparks gewichen. Und um dort anzufangen, fehlt den meisten die Ausbildung.

Aber auch unter den Universitäts- und Hochschulabsolventen macht sich Panik breit. Auch für sie wird es immer schwieriger, eine gute Arbeit zu find...


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