»Thor Steinar« in Friedrichshain

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Kröger). Die Grünen rufen am heutigen Sonnabend zum Protest gegen die Eröffnung eines Ladens in Friedrichshain auf, der in seinem Sortiment die bei Rechtsextremen beliebte Kleidungsmarke »Thor Steinar« führt. Die Kundgebung wurde gestern kurzfristig von der Grünen-Abgeordneten Clara Hermann für heute um 9.30 Uhr vor dem Laden in der Petersburger Straße 94 angemeldet. »Wir sind erst davon ausgegangen, es handelt sich um ein Gerücht«, sagte Clara Hermann gegenüber ND. Doch dann habe sich bestätigt, dass das umstrittene Modelabel aus Königs Wusterhausen auch in Friedrichshain ein Geschäft eröffnen wolle. Vor Ort war am Freitag eine frisch renovierte Ladenfront und ein noch mit Pappe abgedecktes Schild zu erkennen. Mitglieder der Antifa wollen jedoch einschlägige Personen beim Ausladen der Ware beobachtet haben.

Die Friedrichshainer Initiative gegen Rechtsextremismus ruft derweil ebenfalls zu der Kundgebung auf. »Unsere größte Sorge ist, dass es für alle potenziellen Opfer von Neonazis noch gefährlicher wird, sich im Kiez zu bewegen«, meint Markus Roth von der Initiative. »Dadurch, dass in Friedrichshain ein Outlet-Store geplant ist«, weiß Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, »steht zu befürchten, dass wieder ältere Kollektionen des Modelabels mit dem alten Logo verkauft werden.« Das war in Brandenburg schon mal verboten. In Mitte läuft unterdessen ein Verfahren gegen einen ähnlichen Laden. Eine endgültige Gerichtsentscheidung steht jedoch aus, weil die Ladenmieter offenbar gewillt sind, durch alle Instanzen zu gehen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal