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Bayern enttäuscht: »Wir sind zu lieb«

Fußball: Bremen und München trennen sich torlos / Hamburg verliert 1:3

  • Reimar Paul
  • Lesedauer: 3 Min.

»Heute hat uns die Geilheit auf das Tor gefehlt«, fand Tim Borowski. Der frühere Bremer und jetzige Bayern-Spieler war enttäuscht, dass seine Mannschaft mit einem Mann mehr auf dem Platz nur einen Punkt mit nach Hause nahm. Werder-Innenverteidiger Naldo hatte schon nach 15 Minuten die Rote Karte gesehen. Doch die Münchner, die furios begonnen hatten, konnten die Überzahl nicht nutzen. Die Partie zwischen den beiden schlechtesten Teams dieser Rückrunde endete torlos.

Bei Werder waren der Anhang, die sportliche Leitung und die Spieler selbst mit dem einen Punkt zufrieden. »Wir mussten nach dem Platzverweis hinten sehen, dass wir kein Tor kassieren und trotzdem nach vorn immer gefährlich bleiben«, so Per Mertesacker. »Das ist uns gut gelungen.« Dass er durch sein Ausrutschen selbst den Platzverweis ausgelöst hatte, ärgerte den Nationalverteidiger: »Es tut mir sehr leid für Naldo. Wir hatten gerade sehr viel Harmonie in unserem Zusammenspiel. Mal sehen, ob er mich überhaupt noch leiden kann.«

Dass die Szene die Beziehung zwischen Naldo und Mertesacker sicher nicht belasten wird, bestätigte der zum »Spieler des Tages« gewählte Christian Vander. Durch ein halbes Dutzend Paraden vertrat er Stammtorwart Tim Wiese ganz vorzüglich. »Wir haben zwar nicht gewonnen, aber eine neue Einheit, neue Gemeinsamkeit auf dem Platz gezeigt. Das ist wichtiger als dieser Punkt heute«, sagte Vander. Komplimente für den Gastgeber gab es auch vom Münchner Trainer: »Wir hätten das Spiel schon in den ersten 25 Minuten entscheiden müssen«, sagte Jürgen Klinsmann. »Nach dem Platzverweis wurde es hektisch, was uns nicht gut tat. Was Werder hier mit zehn Mann gezeigt hat, war beeindruckend.«

Tapfer verteidigte Klinsmann die eigenen Ambitionen auf den Titel: »Es wird ein Rennen bis zum letzten Spieltag. Natürlich würden wir gern ein paar Plätze weiter oben stehen, aber wir sind dran, lassen nicht locker und hoffen, am 34. Spieltag oben zu stehen.« Hamit Atintop, der bis zu seiner Auswechslung eine starke Leistung ablieferte, wünschte sich den in den Turbulenzen der vergangenen Wochen verloren geglaubten Team- und Kampfgeist zurück. »Wir müssen es wieder miteinander versuchen und auch mal dahin gehen, wo es weh tut. Wir sind zu zurückhaltend, zu lieb.«

Hertha BSC bleibt nach der 1:3-Heimpleite des Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg weiterhin Tabellenführer. Im dritten Sonntagsspiel siegte der VfB Stuttgart beim Karlsruher SC mit 2:0.

1. Hertha BSC 22 13 4 5 35:26 43

2. Hamburg 22 13 3 6 34:31 42

3. Hoffenheim 22 12 5 5 49:31 41

4. Wolfsburg 22 11 6 5 45:28 39

5. FC Bayern 22 11 6 5 44:30 39

6. Leverkusen 22 11 3 8 44:30 36

7. Stuttgart 22 10 6 6 40:31 36

8. Schalke 04 22 9 7 6 29:21 34

9. Dortmund 22 7 12 3 31:25 33

10. 1. FC Köln 22 8 5 9 25:30 29

11. Bremen 22 7 7 8 42:34 28

12. Hannover 22 6 6 10 28:41 24

13. Frankfurt 22 6 5 11 28:37 23

14. Bochum 22 4 9 9 27:36 21

15. Bielefeld 22 3 11 8 20:33 20

16. Cottbus 22 5 5 12 20:37 20

17. Karlsruhe 22 5 2 14 18:39 17

18. M'gladbach 22 4 4 14 24:43 16

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