Sarkozy will Einfluss auf die NATO-Strategie

Streit über die Rückkehr Frankreichs in die militärische Kommandostruktur der Allianz

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Rückkehr in die militärische Kommandostruktur der NATO soll Frankreich mehr Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Allianz bringen, betonte Präsident Nicolas Sarkozy am Mittwoch in Paris auf einem Kolloquium zur Zukunft des Paktes. Auf dem nächsten Gipfel Anfang April werde er den Beschluss zur Rückkehr offiziell übermitteln.

»Wir müssen endlich der Illusion ein Ende bereiten, dass wir uns vor irgendetwas schützen, wenn wir den Kopf in den Sand stecken«, verhöhnte Sarkozy seine Kritiker, die seiner Meinung nach einer veralteten Verteidigungsstrategie anhängen: »Frankreich ist nicht mehr von einer Invasion bedroht. Neue Gefahren wie Terrorismus treten auf. Dazu brauchen wir starke Alliierte.« Die über 43 Jahre verfolgte französische Sonderrolle bringe nur Nachteile. Sie nähre das Misstrauen der Verbündeten über die Bereitschaft, sich für die Allianz zu engagieren. Dabei habe Frankreich an fast allen Auslandseinsätzen der NATO teilgenommen. Mit 1600 Soldaten in Kosovo und 3000 in Afghanistan habe das Land eines der größten Truppenkontingente gestellt.

»Wir engagieren uns massiv, aber wir haben keinen Platz in den militärischen Kommandostrukturen und in den Gremien, die die Operationen planen und die strategischen Linien festlegen«, klagte Sarkozy. Dieser Schiz...


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