Nach Winnenden: Zugehört

Die Eltern des Amokläufers Tim K., der in Winnenden fünfzehn Menschen und schließlich sich selbst tötete, haben sich mit einem Brief an die Eltern der Opfer gewandt. Unter anderem heißt es darin: »Bis zu jenem Tag waren auch wir eine ganz normale Familie.« Eine ganz normale Familie, was ist das? Antworten gaben Schüler einer Berufsschule in Berlin.

Florian K., 17: Probleme unterhalb der Gürtellinie bespreche ich mit meinen Freunden. Mit allen Problemen oberhalb der Gürtellinie wende ich mich an meine Eltern. Die schätze ich. Ich würde meiner Mutter nie einen Ausdruck an den Kopf werfen. Umgekehrt erwarte ich dasselbe. +++ Maximilian S., 20: Meine Familie ist ein bisschen zerrüttet. Man meidet sich, so gut man kann, aber zum Sprechen ist immer jemand da. +++ Denise S., 19: Für meine Eltern würde ich sterben. Sie helfen mir in jeder Situation, obwohl sie selber nicht viel haben und von Hartz IV leben müssen. +++ Peter P., 17: Wir haben uns überhaupt nicht verstanden. Meine Mutter hat mir immer alles vorgeschrieben und nur gemeckert. Ich war dann auch mal weg, im Jugendheim. Irgendwie haben wir aber gemerkt, wir brauchen uns, jeder ist auf den anderen angewiesen. Jetzt bin ich wieder zu Hause, langsam baut sich ein bisschen Vertrauen auf. +++ Olga M., 19: Meine Mutter lebt nicht meh...


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