Der Stahlbau brummt

Traditionsstandort in Lichtenberg hat viele Aufträge

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Neßnau). Die Auftragssituation ist momentan gut. Es werde in drei Schichten gearbeitet, berichtete Jürgen Voigt, Geschäftsführer bei der KSB Kran- und Stahltechnologie Berlin GmbH. Seit dem Frühjahr 2008 werden am traditionsreichen Lichtenberger Stahlbaustandort in der Ferdinand-Schultze-Straße Stahlbrücken und Krane hergestellt. Bis zum Frühherbst 2009 reichen die Aufträge.

Aus dem Jahr 1904 stammt der älteste Hinweis zum Stahlbau in der Herzbergstraße von Lichtenberg. Die Namen und Standorte des Unternehmens wechselten über die Jahrzehnte mehrfach. 2002 musste Insolvenz angemeldet werden. Die letzte Stahlbau-Firma Berlins wurde stillgelegt.

Im Dezember 2007 wurde am früheren BESTAHL-Standort an der Ferdinand-Schultze-Straße die KSB Kran- und Stahltechnologie gegründet. Zum großen Teil seien frühere BESTAHL-Mitarbeiter, die inzwischen arbeitslos waren oder in sogenannten Auffanggesellschaften schmorten, eingestellt worden, erzählt Voigt, aber auch drei neue Kollegen, die durch die Lichtenberger Arbeitsagentur vermittelt werden konnten. Inzwischen seien weitere Bewerber über die Arbeitsagentur nach erfolgter Qualifizierung eingestellt worden.

»40 Mitarbeiter sind zurzeit beschäftigt«, so der Geschäftsführer. 25 fest, die anderen hätten Werksverträge. Diplom-Ingenieur Voigt, der als Lehrling vor Jahrzehnten bei BESTAHL anfing, erinnert sich an die schwierige Ausgangssituation für den Neustart im Frühjahr 2008. »Der Industriestandort war zusammengebrochen. Eine ganze Generation Stahlbauer – die heute 35- bis 45-Jährigen – fehlte«, hob der KSB-Geschäftsführer hervor. 56- und 57-Jährige habe er eingestellt, aber auch junge Mitarbeiter.

Zwei Geschäftsfelder werden beackert: der Stahlbrücken- und der Kranbau. Produziert wird in einer Halle, die 240 Meter lang und 24 Meter breit ist. Die habe man eigenständig eingerichtet, da »für den Stahlbau dort nach der Abwicklung nichts vorhanden war«, sagte Voigt. Ein 40-Tonnen-Kran wurde selbst gebaut, damit die tonnenschweren Brückenteile der Halle bewegt werden können.

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