Der Fall Saberi belastet die Beziehungen USA – Iran

Nach dem Kauf einer Weinflasche verhaftet, steht die Journalistin wegen Spionageverdachts vor einem Teheraner Gericht

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wegen Spionage für die Vereinigten Staaten von Amerika muss sich Roxana Saberi seit Montag vor einem Gericht in Teheran verantworten. Nach Angaben des US-Radiosenders National Public Radio arbeitete sie von 2002 bis 2006 als freie Journalistin in Iran. Der Prozess droht die sich bessernden Beziehungen zwischen beiden Staaten zu belasten.

Roxana Saberi war im Januar wegen des in Iran illegalen Kaufs einer Flasche Wein festgenommen worden. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hassan Qashqavi, teilte später mit, die Journalistin habe illegal als Reporterin gearbeitet, ihr Presseausweis sei 2006 an das für Journalisten zuständige Ministerium für Kultur und Islamische Führung zurückgegeben worden. Kurz vor Beginn des ersten Verhandlungstages hieß es dann, Saberi sei wegen Spionage für die USA angeklagt. Nach iranischem Recht kann eine Verurteilung wegen Spionage mit dem Tode bestraft werden.

Roxanas Vater, Reza Saberi, erklärte gegenüber »Reporter ohne Grenzen«, seine Tochter habe »nur persönliche Notizen gemacht und kulturelle und literarische Entwicklungen kommentiert«. Sie habe vorgehabt, ein Buch über Iran zu schreiben, und habe an der Universität von Teheran Farsi und Iranische Kultur studiert.

Der stellvertretende Staatsanwalt in Sicherheitsfragen, Hassan Ha...


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