Zwei Genügsame für Leib und Seele

  • Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin
  • Lesedauer: 2 Min.
Kurzweil: Zwei Genügsame für Leib und Seele

Auf Trockenrasen und Heide ist er Zuhause; deshalb mag es dieser Hahnenfuß karg. Warum er Küchen- oder auch Kuhschelle genannt wird, weiß ich nicht. Dagegen klingt doch Pulsatilla viel mehr so wie die Erscheinung des Frühlingsboten ist – einfach schön.

Gewöhnliche und Große Kuhschelle öffnen ihre violetten, weißen oder roten Blütenkelche von März bis Mai. Ihre Leuchtkraft wird noch durch seidige Behaarung und durch ein üppiges Büschel gelber Staubgefäße verstärkt, aus deren Mitte der Stempel in der Farbe der Blütenblätter hervorragt. An den 20 bis 30 Zentimeter langen Stielen stehen dann bis in den Herbst fedrige Samenstände, so dass Pulsatilla mit ihrem gefiederten Laub über viele Monate ein Blickfang auf mageren Böden ist. Begleiten lässt sie sich gern von Silberdistel, Kartäusernelke, niedriger Bartnelke und kleinen Gräsern wie Federgras, Wimperperlgras oder Blauschwingel. Genügsamkeit ist ihr gemeinsames Lebenselixier, das uns zauberhafte Gartenplätze bescheren kann. Mit kleinem Aufwand lässt sich so große, zudem langlebige Wirkung erzielen.

Genügsam ist auch das Rosengewächs Aronia. An kompakten ein bis zwei Meter hohen Sträuchern wächst die Apfelbeere. Die Früchte ähneln denen des Holunders. Sie liefern eine geballte Ladung Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, dazu Phenole und Flavonoide. Diesen Gesundheitscocktail mixt kaum jemand so perfekt wie dieses kleine wilde Früchtchen. Schon in den 50er Jahren gab es in der Sowjetunion klinische Studien zu dieser Heilpflanze aus der russischen Volksmedizin. Ihre positive Wirkung bei der Behandlung verschiedener Krankheiten wurde belegt; neben Saft waren auch Pulver und Tabletten aus Aronia zu haben. Man kann sich heute Aroniasaft im Reformhaus holen, man kann sich diesen genügsamen Strauch oder mehrere aber auch in den Garten pflanzen. Er stellt als Waldbewohner keine großen Ansprüche an Standort oder Boden, ziert durchaus einen halbschattigen Platz, lädt dazu im Herbst zum Naschen ein.

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