Bankenrettung mit sozialer Note

Spanische Regierung will Bezug von Arbeitslosengeld verlängern

  • Ralf Streck, Madrid
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Arbeitslosigkeit in Spanien steigt. Inzwischen sind offiziell mit über 3,6 Millionen Menschen so viele arbeitslos wie in Deutschland – bei halber Bevölkerungsgröße. Das wirkt sich fatal auf den Bankensektor aus: Viele der Hypothekenkredite sind längst faul geworden, weil völlig überschuldete Familien sie nicht zurückzahlen können, obwohl sie (noch) Arbeitslosengeld erhalten.

Innnerhalb eines Jahres haben sich die Kreditausfälle in Spanien vervierfacht. Die Quote ist nach Angaben der Zentralbank auf knapp 4,2 Prozent gewachsen. Vor allem Sparkassen sind betroffen, bei denen sich die Kreditausfälle schon auf knapp fünf Prozent beziffern, bei einigen noch deutlich darüber. Die Regierung musste mit der Sparkasse Caja Castilla La Mancha das erste Institut unter Staatsverwaltung stellen. Weitere werden folgen, dafür richtet die Regierung gerade einen Fonds mit 30 Milliarden Euro ein.

Gefahr für die Banken

Denn das Schlimmste steht noch bevor. Demnächst erhalten Hunderttausende keine Unterstützung mehr. In Spanien wird höchstens 24 Monate Arbeitslosengeld gezahlt. Schon jetzt gibt es, nach offiziellen Angaben der Regierung, 300 000 Personen, die keinen Job haben und keine öffentlichen Unterstützungsleistungen erhalten. Frühere Zahlen sprachen sogar von fast einer Million, weil es im löchrigen Sozialsystem für bes...


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