Müllskandal im Saarland

Über 200 000 Tonnen kontaminierter Gleisschotter verschwunden

  • Martin Sommer, Saarbrücken
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mitten im beginnenden Landtagswahlkampf droht der CDU-Regierung im Saarland ein neuer Skandal. Laut dem Umweltverband BUND sind über 200 000 Tonnen gefährlicher Abfälle spurlos verschwunden.

Im saarländischen Kirkel, auf dem Gelände des Zollbahnhofs, residiert seit 2006 die private Firma BahnLog. Ihre Aufgabe ist es, alte Bahnschwellen und Gleisschotter wieder aufzubereiten. Doch seit Längerem gibt es Hinweise darauf, dass das Unternehmen diese Aufgabe eher nachlässig behandelt. Am 17. April hat der BUND Einsicht in die Akten des saarländischen Umweltministeriums genommen und dabei eine Mail gefunden, die dem ND jetzt vorliegt. Absender ist Michael Wilhelm vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz. Er schrieb am 27. Januar um 14.59 Uhr an das Umweltministerium im Fall BahnLog und listete dabei die Abfälle auf, die zwischen 2005 und 2007 bei der Firma ein- und ausgegangen sind. Allein 234 360 Tonnen belasteten Gleisschotter hat BahnLog demnach als »Input« verzeichnet. Wo aber ist er geblieben? Tatsächlich hat das Landesamt nämlich keine Belege über eine einwandfreie Entsorgung der Gefahrenstoffe vorliegen. Auch die BahnLo...


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