Geschlossene Reihen bei Mai-Demonstrationen

Frankreich: Gemeinsamer Aufruf aller Gewerkschaften

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die nahezu 300 Demonstrationen, die am 1. Mai in ganz Frankreich stattgefunden haben, waren Ausdruck der Zuspitzung der sozialen Konflikte, aber auch der Kampfbereitschaft der arbeitenden Franzosen.

Erstmals seit Jahrzehnten hatten alle acht großen Gewerkschaften des Landes zu diesen Demonstrationen aufgerufen und ihre Repräsentanten führten die Manifestationen »Seite an Seite« an. Diese Mobilisierung sollte einen Bogen schlagen zu den landesweiten Aktionstagen vom 29. Januar und am 19. März, an denen sich jeweils zwei bis drei Millionen Menschen beteiligt hatten. Mit dem Protest identifizieren sich immer mehr Franzosen. Einer Umfrage der Zeitung »L’Humanité« zufolge unterstützen heute 72 Prozent der Bürger die Aktionen gegen die Abwälzung der Krisenfolgen auf die arbeitenden Menschen und gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Rechtsregierung, während es am 29. Januar 69 und am 19. März 62 Prozent waren.

Dem entspricht auch der immer stärkere Druck der Basis der Gewerkschaften auf ihre Führung: Sie will, dass die Gewerkschaftsspitze nicht mehr nur mit den Unternehmern und der Regierung über die »Abfederung« der Krisenf...


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