Parteihopping

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

M an kann den Wechsel von Sylvia-Yvonne Kaufmann von der LINKEN zur SPD bedauern, wie Dietmar Bartsch – und dann von eingeschränkter Glaubwürdigkeit sprechen, weil Kaufmann sich erst nach ihrer Abstimmungsniederlage auf dem Essener Europaparteitag der Linkspartei zu diesem Schritt entschloss. Man kann ihre Entscheidung menschlich verständlich finden, wie Oskar Lafontaine – und zugleich flugs aufrechnen, dass immer noch mehr einstige SPD-Mitglieder bei der LINKEN anklopfen als umgekehrt. Oder man kann den Abgang einer renommierten Europapolitikerin als längst überfälligen Schritt begrüßen, wie Diether Dehm – und sich mit Stefan Liebich gleich den nächsten unliebsamen Genossen zur Brust nehmen. Man könnte freilich auch einen Moment innehalten, nachdenklich werden – und das in Mode gekommene Parteihopping hinterfragen. Sind wirklich all jene, die in den letzten Tagen und Wochen ihren einstigen Weggefährten den Bett...


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