• Thema: Antisemitismusforschung

Von der Hochschule verjagt und fast vergessen

Der 1920 geborene Dimitri Stein durfte endlich seine Promotion abschließen Forschungsprojekt »Vertriebene Wissenschaft« der Technischen Universität Berlin

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.
Doktor nach 65 Jahren: Dimitri Stein, hier mit Ehefrau Sophie.
Doktor nach 65 Jahren: Dimitri Stein, hier mit Ehefrau Sophie.
»Aufgrund von § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 entziehe ich Ihnen hiermit die Lehrbefugnis an der Technischen Hochschule Berlin«. Schreiben mit diesem Inhalt erhielten »nichtarische« Professoren und Studenten der Technischen Hochschule (TH), Vorgängerin der Technischen Universität (TU), während der Zeit des Nationalsozialismus. Einer von ihnen war Dimitri Stein. Er wurde 1943, kurz vor seiner Promotion, von der Hochschule vertrieben. nun ließ die Universität den mittlerweile 88-Jährigen sehr spät, aber noch nicht zu spät seine Promotion abschließen.

Auf den in den USA lebenden Stein stieß die TU nach vielen Recherchen, auch von Zeitzeugen, im Rahmen eines Forschungsprojekts. Das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU sucht dabei nach Wissenschaftlern, die zwischen 1933 und 1945 von der Technischen Hochschule verjagt und ihnen damit Dissertation und Promotion verweigert wurden. Für viele...


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