Die Reise ins Gefängnis

Flüchtlinge fordern Freilassung eines Kameruners, der eingesperrt ist, weil er seinen Landkreis verließ

  • Anke Engelmann, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Flüchtlingsorganisationen demonstrieren heute in Erfurt gegen die Residenzpflicht.

Acht Monate muss Felix Otto ins Gefängnis, weil er, statt sich in einem winzigen Kaff im Saale-Orla-Kreis (Thüringen) aufzuhalten, in der Nähe von Jena aufgegriffen wurde. Am 30. März nahm die Polizei den aus Kamerun stammenden Asylbewerber auf der Autobahn zwischen Jena und Erfurt fest. Otto war zur Fahndung ausgeschrieben, weil er das Flüchtlingsheim Juchhöh, in dem er lebte, ohne Genehmigung verlassen hatte. Damit hatte er gegen die Residenzpflicht verstoßen, die Asylbewerbern untersagt, sich aus dem Landkreis zu entfernen, dem sie zugewiesen worden sind. Für die Freilassung Ottos und die Abschaffung der Residenzpflicht wollen Flüchtlingsorganisationen heute in der Erfurter Innenstadt demonstrieren.

Das Strafmaß in diesem Fall ist ungewöhnlich hoch. Menschenrechtsaktivisten vermuten, dass es vor allem der Absc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.