Shell kauft sich mit Peanuts frei

Ölkonzern zahlt 15,5 Millionen Dollar an Familien hingerichteter Bürgerrechtler in Nigeria

Knapp 14 Jahre nach der Hinrichtung des nigerianischen Schriftstellers und Bürgerrechtlers Ken Saro-Wiwa und acht anderer Aktivisten hat sich der Ölkonzern Shell außergerichtlich zur Zahlung von 15,5 Millionen Dollar bereit erklärt. Saro-Wiwa hatte Shell und anderen Ölkonzernen vorgeworfen, einen »ökologischen Krieg« gegen das Ogoni-Volk im Nigerdelta zu führen.

Berlin (ND-Ling/Agenturen). Die Meinungen stehen sich diametral gegenüber: »Der Vergleich zeigt eindeutig, dass Shell schuldig ist«, erklärte Nnimmo Bassey, Sprecher von »Friends of the Earth Nigeria« gestern in Lagos. »Wenn Shell das Gegenteil behauptet, dann facht es damit nur neue Unruhen im Nigerdelta an«, sagte Bassey.

Das ficht den Konzern freilich nicht an. Die Zahlung solle kein Schuldanerkenntnis, sondern eine menschliche Geste sein. Beim Tod des nigerianischen Schriftstellers und Trägers des alternativen Nobelpreises Ken Saro-Wiwa und seiner Mitstreiter habe Shell keine Rolle gespielt. Der Konzern hatte sich am Montag (Ortszeit) in New York zur Zahlung von 15,5 Millionen US-Dollar verpflichtet. 5 Millionen davon fließen nach Angaben des Anwaltes Paul Hoffman in einen Treuhandfonds zur Unterstützung der Menschen in der Region Ogoni. Der Rest gehe an die Kläger, außerdem würden von dem Geld die Gerichtskosten beglichen.

Insg...


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