Chronik keiner Debatte

Sobald deutsch-polnische Debatten über »Flucht und Vertreibung« den akademischen Bereich verlassen, umweht sie ein Hauch von Tragikomik. Kürzlich ließ sich das an der Berliner Humboldt-Universität beobachten. Welches Thema wäre sonst vorstellbar, bei dem jemand wie Piotr Majewski auf einer Veranstaltung aufträte, die von einem linken »Arbeitskreis Geschichtspolitische Intervention« organisiert wurde – mit Unterstützung einer Gruppe »Pink Rabbit«, die vor dem Saal »antinationale« Flyer verteilte? Auf Majewskis Visitenkarte steht immerhin »stellvertretender Sonderberater« des polnischen Premierministers.

Eine solche Kreuzpaarung von »rechts« und »links« ist ein sicheres Zeichen für ungewaschene Wäsche. Und nun, da – wie Robert Zurek von der polnischen Akademie der Wissenschaften sagte – »die Würfel gefallen« sind und die Bundesstiftung »Flucht, Vertreibung und Versöhnung« unter der stillen Ägide des Bundes der Vertriebe...