Kuba zeigt OAS die kalte Schulter

Havanna hat kein Interesse an Rückkehr

  • Leo Burghardt, Havanna
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Tür für die Rückkehr Kubas in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) steht offen. Doch die Regierung von Raúl Castro hat mehrfach und unmissverständlich klar gemacht, dass sie kein Interesse an einer Wiederaufnahme in die OAS hat.

Kuba genießt den diplomatischen Erfolg und begrüßt selbstverständlich »die von der 39. Generalversammlung in Pedro Sula (Honduras) erreichte Wiedergutmachung der historischen Ungerechtigkeit«. Damit ist nicht weniger als der Rausschmiss Kubas 1962 aus den Reihen der Organisation gemeint. Havanna genießt, schweigt aber nicht: Kuba werde nicht wieder in den Schoß »der unbestatteten Leiche« OAS zurückkehren.

In aller Offenheit hatten damals die Vertreter der Vereinigten Staaten den Ausschluss eingefädelt – im Widerspruch zu den Statuten der OAS, in denen den Mitgliedern Meinungsvielfalt zugestanden wird. Aber die Statuten waren 1948 in Kraft getreten. Eine politische Bewegung wie die kubanische Revolution schien damals undenkbar zu sein. Als sie dann doch elf Jahre später von der Insel Besitz ergriff, sollte sie so schnell wie möglich wieder aus der Welt geschafft werden, unter anderem durch totale Isolierung.

Das ging schief, Kuba un...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.