Doping und Persilscheine

Sportausschuss des Bundestages debattiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Ihre Auffassungen haben einige Abgeordnete bereits hier und da in Mikrofone gesäuselt, nur zu einer öffentlichen Debatte über die Frage nach Persilscheinen für ehemalige Dopingtrainer konnte sich der Sportausschuss des Bundestages bisher nicht durchringen. Auf der heutigen Sitzung, beinahe ein halbes Jahr nach dem Beginn der kontrovers geführten Debatte, werden sich nun auch die 16 Mitglieder des Ausschusses mit Fragen dieser Art beschäftigen.

Dafür sind zwei Tagesordnungspunkte vorgesehen: Zum einen die Debatte über den »Umgang mit ehemals in Dopingpraktiken verwickelten Trainern«, bei der neben dem Bundesministerium des Inneren (BMI), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) auch der Dopingopferhilfevereins (DOH) in Person des Vorsitzenden Klaus Zöllig zu Wort kommen soll. Zum zweiten liegt ein Antrag der Grünen vor, mit dem Titel: »Dopingvergangenheit umfassend aufarbeiten.«

Bereits vor Wochen hatte der sportpolitische Sprecher der Grünen, Winfried Hermann, die Überprüfung aller Zuwendungsbescheide seit 1991 gefordert. Dabei gehe es nicht nur um vermeintliche Verfehlungen von Trainern zu DDR-Zeiten. Die Grünen wollen, dass auch die Dopingaktivitäten im Westen untersucht werden, etwa an den Universität Freiburg, wo staatliche Mittel an Ärzte, Betreuer und Trainer geflossen seien.

Erst im April hatten fünf heute tätige Leichtathletik-Trainer eingeräumt, zu DDR-Zeiten in das damalige Dopingsystem verstrickt gewesen zu sein. Sportausschusschef Peter Danckert (SPD) hatte daraufhin eine Amnestie gefordert. Die Dopingopfer-Organisationen sehen das erwartungsgemäß anders. che

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