Thomas Cook erwartet Verkauf

Gläubigerbanken wollen Reisefirma veräußern

  • Lesedauer: 2 Min.

London (dpa/ND). Die Gläubigerbanken des insolventen Handels- und Touristikunternehmens Arcandor treiben den Verkauf der an sie verpfändeten Thomas-Cook-Anteile voran. Die Konsortialführer BayernLB, Commerzbank und die Royal Bank of Scotland (RBS) prüften derzeit alle Optionen, teilte Thomas Cook am Donnerstag in der britischen Hauptstadt London mit. Eine Entscheidung, was mit den Anteilen an Europas zweitgrößtem Reiseunternehmen geschieht, sei aber derzeit noch nicht gefallen.

Der Essener Mutterkonzern Arcandor hält 52,8 Prozent der in London notierten Thomas Cook Plc. Allerdings musste das Unternehmen einen Großteil des Paketes, nämlich 43,9 Prozent, als Sicherheit für einen Milliardenkredit an seine Gläubigerbanken verpfänden. Weitere 8,9 Prozent liegen bei Zeichnern einer in Thomas-Cook-Aktien tauschbaren Anleihe. Thomas Cook ist bislang die Ertragsperle Arcandors gewesen und blieb anders als die Arcandor AG, die Warenhaustochter Karstadt oder der Versandhauskonzern Quelle von der Insolvenz verschont.

Heute:

Arcandor-Anteile

Seit Längerem wird intensiv über eine Zerschlagung des Konzerns spekuliert. Arcandor versucht derzeit Investoren zu finden, um den Konzern als Ganzes zu erhalten und arbeitet an einem Sanierungskonzept. Parallel lässt der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg prüfen, was einzelne Teile des Konzerns bei einem Verkauf wert wären.

Für den 10. August hat Arcandor zu einer Versammlung nach Frankfurt eingeladen, bei der die Anleihegläubiger beschließen sollen, die Thomas-Cook-Anteile nur im Paket zu verwerten. Der Thomas-Cook-Anteil ist derzeit an der Börse umgerechnet 1,1 Milliarden Euro wert.

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