Dänischer Hardliner für die NATO-Spitze

Neuer Chef des Militärpakts machte sich mit Antiislamismus und USA-Hörigkeit einen Namen

  • André Anwar, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit dem Dänen Anders Fogh Rasmussen tritt heute ein Politiker, der gleichermaßen einigt und spaltet, an die Spitze der NATO. Während er im EU-Erweiterungsprozess Geschick bewiesen hat, gibt es kaum einen anderen europäischen Politiker, der in der islamischen Welt so unpopulär wie Rasmussen ist.

So energisch, wie der neue NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen auftritt, so zurückhaltend war sein Vorgänger, der Niederländer Jaap de Hoop Scheffer. Rasmussen, der ab heutigem Sonnabend an der Spitze der Militärallianz steht, hat zuvor fast ein Jahrzehnt als Premier die Geschicke Dänemarks bestimmt. Das ist für seine neue Funktion nicht nur nützlich.

In seiner Amtszeit als Ministerpräsident hat der 56-Jährige tiefe Spuren hinterlassen: Die islamische Welt und ihr voran die Türkei als NATO-Mitgliedstaat haben seine Politik im Fall der vor fast vier Jahren von einer dänischen Zeitung veröffentlichten Mohammed-Karikaturen nicht vergessen. Dementsprechend galt Rasmussens Ernennung bis zuletzt als höchst umstritten. USA-Präsident Barack Obama war letztlich der Durchbruch auf dem NATO-Gipfel im April gelungen, als er mit deutscher und französischer Rückendeckung bei der türkischen Staatsspitze für Rasmussen bürgte.

Das Verhältnis zu ...


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