Schattenort, Gespensterreich

»Pedro Páramo« – ein Meisterwerk des Mexikaners Juan Rulfo in neuer Übersetzung

Benjamin Jakob

Als Schriftsteller war der Mann ein Phänomen: Juan Rulfo, gestorben 1986 in Mexiko-Stadt. Nur zwei schlanke Prosawerke hat er veröffentlicht, 1953 den Erzählband »Der Llano in Flammen« und zwei Jahre später den Roman »Pedro Páramo«. Dann hat der Dichter geschwiegen, ein einsamer Mensch, der Trost suchte bei Alkohol und langen Spaziergängen. Doch mit jenen zwei Büchern ging er ein in die Literaturgeschichte – als kühner Erneuerer und Wegbereiter des »magischen Realismus«. Gabriel García Márquez bekannte einmal, Rulfos Texte hätten ihn noch bei wiederholter Lektüre erschüttert, diese insgesamt dreihundert Seiten, von denen der Kolumbianer glaubt, »daß sie überdauern werden wie die, welche wir von Sophokles kennen«. Den Roman kannte er »vorwärts und rückwärts auswendig«. Und der große Jorge Luis Borges aus Buenos Aires befand, »Pedro Páramo« sei eines der besten spanischsprachigen Bücher, wenn nicht gar der Literatur ...


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