Neuer Hausarrest für Suu Kyi

Myanmars Militärs stellen Oppositionsführerin bis nach Wahlen kalt / Weltweiter Protest

Nach fast dreimonatigem Prozess mit mehreren Verzögerungen wurde Myanmars Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi am Dienstag zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt. Ein Sondergericht in Yangon (Rangun) befand sie für schuldig, durch die Beherbergung eines ungebetenen Besuchers aus den USA die Auflagen ihres Hausarrests gebrochen zu haben.

Bangkok (ND-Kestenholz). Das Urteil gegen Aung San Suu Kyi fiel milder aus, als von ihren Anhängern in aller Welt befürchtet worden war. Die von den Richtern verhängten drei Jahre Arbeitslager wurden vom Chef des Militärrats von Myanmar, General Than Shwe, zu 18monatigem Hausarrest umgewandelt, um »Frieden und Ruhe aufrechtzuerhalten« und weil Suu Kyi die Tochter von Nationalheld Aung San ist.

Der ungeladene Besucher, der US-Amerikaner John Yettaw, wurde zu sieben Jahren Haft, davon vier Jahre Arbeitslager, verurteilt.

Obwohl sich Myanmars Militärregierung durch das für ihre Verhältnisse milde Urteil offenbar international in ein besseres Licht rücken wollte, rief der Schuldspruch gegen die Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1991 weltweit heftigen Protest hervor. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von einem »weiteren Rückschlag für Menschenrechte...


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