Löhne blieben ohne Aufschwung

Realeinkommen der abhängig Beschäftigten in Deutschland sanken schon vor der Krise

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Auch im vergangenen Aufschwung sind die Reallöhne in Deutschland gesunken. Das bestätigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Im Gegensatz dazu stiegen Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Kapitalvermögen stark an. DGB und LINKE kritisierten die Arbeitsmarktpolitik der jeweiligen Bundesregierungen als Ursache für die Entwicklung.

Karikatur: Christiane Pfohlmann
Karikatur: Christiane Pfohlmann

Was viele aus persönlicher Erfahrung geahnt hatten, jetzt bestätigt es auch das DIW: Die Reallöhne in Deutschland sind selbst in den Jahren des Wachstums gesunken, der Aufschwung kam nicht bei den Beschäftigten an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts in dessen am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht. Demnach mussten Arbeitnehmer in Deutschland trotz gestiegener beruflicher Qualifikation zwischen 2004 und 2008 mit sinkenden Reallöhnen auskommen. Laut DIW-Referent Karl Brenke ist das eine in der Bundesrepublik einmalige Entwicklung, für die eine »im internationalen Vergleich außerordentlich schwache Steigerung der Entgelte« verantwortlich sei. Die Reallohnhöhe besagt, wie viele Güter sich die Arbeitnehmer von ihrem Lohn tatsächlich leisten können. Sinkende Reallöhne verschlechtern also die Kaufkraft und schaden der Binnenkonjunktur.

Bereits im Januar hatte das gewerkschaftsnahe Wirtschafts- und Sozi...


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