Nordkaukasus im Visier der Islamisten

Mindestens 19 Tote bei Selbstmordanschlag in Inguschetien

  • Ulrich Heyden, Moskau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Beim blutigsten Selbstmordanschlag seit Jahren im Konfliktgebiet Nordkaukasus sind mindestens 19 Menschen getötet und über 70 verletzt worden. Und die die Zahl der Opfer werde nach dem Bombenattentat in der russischen Teilrepublik Inguschetien weiter steigen, teilten die Ermittlungsbehörden am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die Gewalt in der Region hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. So terrorisieren radikale Islamisten auch Frauen, die sich »unsittlich« verhalten – bis hin zum Mord.

Etwa 50 Kilogramm TNT soll die Sprengkraft betragen haben. Der Täter hatte in der Stadt Nasran mit einem Kleinlaster voller Sprengstoff das Tor eines Polizeiquartiers gerammt und die Bombe gezündet. Dabei gerieten mehrere Gebäude in Brand. Menschenrechtler sprachen von einem »monströsen Mordanschlag« gegen Zivilisten. Der russische Präsident Dmitri Medwedjew verurteilte das jüngste Attentat und wies das Innenministerium an, die Sicherheitsvorkehrungen in Inguschetien zu verschärfen. Aber auch in den Teilrepubliken Tschetschenien und Dagestan sterben fast täglich Menschen.

Am vergangenen Donnerstagabend etwa wurden sieben Mitarbeiterinnen einer Sauna in der dagestanischen Stadt Bujnaksk von einer islamistischen Bande ermordet. Zuvor hatte diese einen nahe gelegenen Polizeiposten überfallen, vier Polizisten getötet und deren Kalaschnikows erbeutet. Wie der Leiter der zentralen russischen Ermittlungsbehörde, Aleksandr Bastyrkin, mitteilte...


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