Biedenkopf wurde Lügen gestraft

Nach fünf Jahren im Landtag hat sich die NPD in Sachsen festgesetzt Über die Chancen für ihren Wiedereinzug sind Beobachter uneins

  • Hendrik Lasch, Grimma
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Schafft es die NPD, oder schafft sie es nicht? Die vor der Wahl in Sachsen häufig gestellte Frage klingt schicksalhaft. Dabei haben sich die Rechtsextremen im Freistaat längst breitgemacht – nicht nur im Parlament.

Kerstin Köditz
Kerstin Köditz

Kerstin Köditz ist nicht überrascht. Sie wirkt nicht einmal sonderlich empört. Im sächsischen Riesa, so wurde unlängst berichtet, brachte es eine Sympathisantin der NPD zur Laienrichterin beim Amtsgericht. Während durch Landespolitik und Medien noch eine Welle von Aufgeregtheit rollt, tönte NPD-Chefideologe Jürgen Gansel mit unverhohlener Häme, der Chef des NPD-Schiedsgerichts sei seit Jahren Schöffe und habe vom Minister sogar eine Dankesurkunde erhalten. Köditz zuckt die Schultern. »Das war doch zu erwarten«, sagt sie: »Die sind inzwischen überall.«

Die – das sind die Rechtsextremen von der NPD und aus deren Umfeld, ein Milieu, in dem sich Köditz bestens auskennt. Die kleine, agile Landtagsabgeordnete der LINKEN, die im Frühsommer ein fundiertes Buch zum Thema veröffentlicht hat, sitzt in ihrem Büro in Grimma vor Regalen voller Bücher aus der und über die Szene und telefoniert. Im Internet rufen Nazis zu Spontan-Aktionen am Tod...


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