Geologisches Gedächtnis gestapelt im Regal

Mit einer Handbewegung umreißt Thomas Höding mehrere hundert Millionen Jahre Erdgeschichte. Der Geologe zeigt in einer Halle auf Hochregale, wo zehntausende Bohrkerne auf großen Paletten lagern, in schmalen, einen Meter lange Holzkisten verpackt. »Hier liegt das geologische Gedächtnis Brandenburgs«, sagt Höding. Der Dezernatsleiter vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe ist verantwortlich für das Bohrkern- und Probenarchiv in der Waldstadt Wünsdorf (Teltow-Fläming) südlich von Berlin. Dort ist das Archiv in vier Hallen einer früheren Kaserne untergebracht.

Reiht man die Bohrkerne aneinander, ergibt sich eine Strecke von 150 Kilometern. Das entspricht der Distanz von Potsdam nach Cottbus, wo auch das Landesbergamt seinen Sitz hat. Die Gesteinsproben sind Kostbarkeiten. »Ihr Wiederbeschaffungswert liegt weit über einer Milliarde Euro«, bemerkt Höding. Sie stellen Fundgruben für die Geologen des Landesamtes sowie für Fachleute ...