... aber der Teufel hat dort die Kohle versteckt

In der Lausitz droht einem der letzten Zentren sorbischer Sprache und Kultur die Zerstörung

dpa/Hiekel
dpa/Hiekel

Vor einiger Zeit wurde in der Lausitz der »Tag der abgebaggerten sorbischen Dörfer« begangen. Seit 1924 sind in der brandenburgisch-sächsischen Region 136 zumeist von Sorben bewohnte Dörfer und Ortsteile, verschwunden – abgerissen und abgegraben von den Baggern der Braunkohleindustrie. Denn die Heimat dieser westslawischen Minderheit zwischen dem Spreewald und den Oberlausitzer Bergen birgt eins der großen Braunkohlevorkommen Europas.

Sein Abbau nahm und nimmt den sorbischen Bauern nicht nur Ackerland und ihre Höfe, sondern nach und nach auch ihre Kultur. Denn mehr oder weniger zwangsumgesiedelt, sprechen Sorben in der neuen Heimat, oft mit neuen deutschen Nachbarn, nicht mehr lange die Sprache ihrer Mütter und Väter. Das zeigen die Erfahrungen aus allen bisherigen Umsiedlungen sorbischer Dorfgemeinschaften. Deshalb beklagt ein altes Sprichwort: »Der liebe Gott schuf die Lausitz, aber der Teufel versteckte dort die Kohle!«

Die Vo...


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